Der erste Tag Es war einmal und war doch nicht,
es gab einmal und gab doch nicht –
ein M ä rchen gab es, fein erz ä hlt
vom Himmel dort und hier der Welt.
Von Bekna will ich euch erz ä hlen. Bekna, ja, das ist der Name eines Jungen. Bekna war noch klein, aber doch schon soooo gro ß , dass er sogar vor dem Pflug herlaufen konnte. Schaut euch nur seine Ausr ü stung an:
Eine Schleuder, Pfeil und Bogen,
eine Lanze und zwei Dolche,
ein Gewehr und zwei Pistolen –
fein geschnitzt aus hartem Holze.
So sa ß er auf dem Stecken oben,
wie auf einem Ross, der Stolze.
Bekna wollte ein Held sein, er wollte gegen Ungeheuer und Drachen k ä mpfen. Er konnte aber weder Ungeheuer noch Drachen finden.
So wanderte er bis in den Abend hinein durch die W ä lder, ohne auch nur einmal den Bogen zu spannen.
Wenn er heimkam, fragten ihn die Nachbarn: „ Na, Bekna, du kleiner Ritter, wieder keine Ungeheuer gesichtet? “
„ Tst, “ antwortete er mit Tr ä nen in den Augen und band sein Steckenpferd am Zaun an.
Also, wenn wir jetzt wirklich warten wollen, bis der kleine Bekna seine Ungeheuer findet, dann haben wir nichts zu erz ä hlen.
Also wollen wir ihm lieber in den Wald folgen. Als wenn es dort nicht auch sonst genug Heldenhaftes zu tun g ä be. Dies zum Beispiel:
Wieder einmal gingen sie in den Wald, Bekna und sein Pferd. Und wie sie so dahinzogen, kamen sie zu einem Geb ü sch.
Da h ö rten sie etwas in den Bl ä ttern rascheln. Sie lauschten gespannt.
„ Nein, hier gibt es bestimmt nichts zu bek ä mpfen, “ sagte Bekna und stieg vom Pferd.
„ Wer wei ß “ , sagte das Pferd. „ Sei blo ß vorsichtig! “
Wollt ihr wissen, was es war? Ein Rebhuhn mit seinen K ü cken, zu Tode erschrocken. „ Schaut nur, wie der bewaffnet ist! Wenn der das alles gegen uns verwendet? “ kreischten sie, tr ä nen ü berstr ö mt.
„ Nicht doch, “ beruhigte sie Bekna. „ Ich bin doch kein J ä ger, der mit seiner ganzen Ausr ü stung auf euch losgehen w ü rde. Aber sagt mir doch, habt ihr hier ein Ungeheuer gesehen? “
„ Ein Ungeheuer nicht, aber einen Fuchs, der st ä ndig hinter uns her ist, von der anderen Seite des Weges her, “ antworteten sie.
„ Aha. Dann kommt mal raus da und versteckt euch hier zwischen den frischen Grashalmen. Wer wird denn Angst vor dem Fuchs haben? “ sagte Bekna und ging weiter.
Sie gingen ihren Weg, er und sein Pferd. Sie gingen und gingen …
„ Da ist er ja schon, unser Fuchs, “ sagte das Pferd und blieb stehen, auf dem von Tausenden Huftritten geebneten Weg.
Und in der Tat: Der Fuchs hatte sich in ein Erdloch gekauert und sp ä hte den Weg hinunter.
„ Na, “ sagte Bekna, „ dem ist wirklich nicht zu trauen! “ und griff nach dem Gewehr. „ Was sitzt du denn da so rum? “ fragte er.